Der erste Regen
Freitag, 20.7.2018
Günzburg – Hofgut Bäldleschwaige (10 km vor Donauwörth), 59 km – gesamt 841 km
Morgenstimmung an der Donau:
Wir verabschieden uns von dem sehr idyllischen Kanu-Rastplatz und fahren weiter. Erster Halt am Dillinger Schloss zur Mittagspause:
Leider ist das Schloss vom Finanzamt belegt, sodass es nicht von innen zu besichtigen ist und schon gar nicht mit „Hörgerät“ (soll heißen Audioguide), wie Peter es gern gehabt hätte.
Das Fahren ist recht anstrengend, da es heiß ist und die Luftfeuchtigkeit steigt. Regen und Gewitter liegen in der Luft. Nachmittags lechzen wir nach einem Biergarten – und siehe da: Schon 5 km später kommt einer: Hofgut Bäldleschwaige. Wir trudeln ein und treffen als erstes das Radlertrio, das wir schon seit der Donauversickerung immer wieder getroffen haben. Wir unterhalten uns sehr nett mit ihnen. Fällt auch leicht, da die Dame des Trios aus dem Rheinland kommt und uns vom Zungenschlag her sehr vertraut ist. Die drei radeln weiter. Wir wissen nicht so recht, wo wir die Nacht verbringen wollen. Weiterradeln ist ja auch anstrengend bei der Hitze. Also lieber noch mal ein Bier geordert und beim Wirt nachgefragt. Siehe da: Wir dürfen auf der Fußballwiese des Biergartens für 7 Euro zelten. Das machen wir doch gern und ordern direkt noch ein Abendessen zum Bier dazu.
Der Hof ist auch mit Dusche ausgestattet, sodass wir die anderen Gäste nicht zu sehr mit unserem Gestank belästigen müssen. Außerdem wimmelt es von Kindern, Spielgeräten und Tieren (von Kaninchen, Meerschweinchen, Hühnern über Ziegen, Schafe bis hin zu Eseln und Schweinen) in den Ställen. Peter ist hochzufrieden.
Samstag, 21.7.2018
Hofgut Bäldleschwaige – Neuburg, 54 km – gesamt 895 km
Frühmorgens beginnt der Regen. Mist – das Zelt ist noch nicht abgebaut. Na gut, dann warten wir einfach ab, der Regen wird schon wieder aufhören. Dass dies erst um 16:30 erfolgen wird, können wir da ja noch nicht ahnen.
Langsames Aufstehen, gemütliches Frühstück und dann erst mal in aller Ruhe Tiere in den Ställen schauen. Der Regen bleibt – mal stärker, mal weniger.
Zähneknirschend bauen wir im Regen das Zelt ab und stopfen es klitschnass in den Packsack.
Erste Etappe bis Donauwörth. Dort lockt uns eine Pizzeria, bei der wir einkehren und Spaghetti und Pizza essen. Denn bei Regenwetter ist nichts besser als ein schönes, leckeres und warmes Mittagessen im Trockenen.
Kurze Besichtigung der Insel Ried und der Reichsstraße und weiter geht’s durch den Regen.
Die Etappe bis Neuburg gestaltet sich erstaunlich hügelig. Es geht nicht nur immer hübsch am Donauufer entlang. Das Ganze gipfelt in der Umleitung wegen Flutpolder-Bauarbeiten 10 km vor Neuburg. Wir werden übelst auf rumpeligen Waldwegen den Berg hoch- und wieder runtergejagt. Der Spaß hielt sich hier in engen Grenzen.
Auf den Straßen ist das ganze Auf und Ab nicht ganz so schlimm. Jedoch ist meine Bremse bei Dauerregen nicht mehr wirklich sicher funktionstüchtig und greift kaum. Dies bereitet bei 50 km/h bergab ein eher unangenehmes Gefühl. Auch dass der Mann mit angehängtem Sohn 50 m weiter vorne im gleichen Tempo die Landstraße herunterballert, beruhigt das Mutterherz nicht wirklich. Also – Gedanken abschalten und auf die nächste Steigung warten. Zum Glück ist alles gut gegangen!
Neugierig das nasse Zelt auf dem Zeltplatz der Kanuten in Neuburg ausgepackt. Wie wird es den Tag überstanden haben? Toll! Das Innenzelt ist trocken. Home sweet home!
Unsere Allzweckwaffe gegen nasse Schuhe:
Einfach nur Sandalen anziehen. Da läuft das Wasser vorne rein und hinten wieder raus (oder wahlweise umgekehrt).
Das Innenzelt war trocken. Der Inhalt unserer Satteltaschen auch. Aber der Zustand der Fahrräder???
Sonntag, 22.7.2018
Neuburg – Ingolstadt, 25 km – gesamt 920 km
Ein richtiger Urlaubstag!
Mein Cousin Albert wohnt in Ingolstadt. Wir haben uns mit ihm verabredet.
Vorher aber noch Neuburg angeschaut.
Ein wirklich wunderbares Städtchen, das sich seinen barocken Renaissance-Charme gut erhalten konnte. Mit Peter schaue ich mir das Schloss an. Die Muschelgrotte ist toll! Fotos gibt es keine, da wir das komplette Gepäck bei Martin gelassen haben. Typisch Catrin!
Händchen halten mit dem Fürsten:
Mittags Abreise nach Ingolstadt. Dass es so nah ist, überrascht uns und so halten wir schon nach 25 km wieder an und treffen Albert in eine Cafe in der Ingolstädter Innenstadt.
Wir bringen unsere Räder und Gepäck in seine Wohnung und bekommen dann eine tolle Stadtführung. Abends Essen und Trinken beim Griechen. Ein Riesendank an Albert, der uns so toll aufgenommen und bewirtet hat und so ein großzügiger Gastgeber war.