Auf speziellen Wunsch von Peter
Hier noch sein persönliches Erinnerungsfoto von seinem Geburtstag mit seiner Geburtstagsgesellschaft:
Hier noch sein persönliches Erinnerungsfoto von seinem Geburtstag mit seiner Geburtstagsgesellschaft:
Mittwoch, 1.8.2018
Linz – Grein, 59 km – gesamt 1366 km
Auf dem Weg möchten wir heute eine Geschichtseinheit einlegen und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen einen Besuch abstatten. Schon Kilometer vorher wird auf die gräuliche Geschiche dieser Gegend hingewiesen. Als der Weg vom Donauradweg Richtung Gedenkstätte abbiegt, steht dort ein Schild mit dem Hinweis: 2 km steile Strecke mit bis zu 14% Steigung. Da uns die 10% Steigung der Pöstlingbergbahn noch gut in Erinnerung ist (die wir ja zum Glück gefahren worden sind) und wir auch unsicher sind, ob die Konfrontation dieses dunklen Teils der Geschichte schon was für Peter ist, fahren wir lieber weiter. Wenige hundert Meter später kommen wir am örtlichen Schwimmbad vorbei. Peter jubelt und fragt, ob wir es besuchen können. Da der letzte Programmpunkt wegfiel, fällt uns kein Gegenargument ein und so finden wir uns statt in einer Gedenkstätte in einer Badestätte wieder.
Mauthausen liegt auf der Hälfte unserer geplanten Tagesetappe, die 40 km betragen soll. Wir peilen den im Reiseführer eingetragenen Campingplatz beim Hörstorfer Badesee an. An der Informationsstelle an der Donau in der Nähe von Hörstorf müssen wir um kurz vor 17 Uhr feststellen, dass es den Campingplatz gar nicht mehr gibt.
Frust! Was nun? Der nächste Campingplatz ist 20 km weiter in Grein. Wir füllen vorsichtshalber mal den 10l Wasserschlauch auf, falls wir uns für die nächste Nacht ins Gebüsch schlagen müssen. Doch der Weg ist gut ausgebaut und asphaltiert, die Räder rollen leicht. Nach 5 km leere ich den Wasserschlauch wieder und fahre um 10 Kilo befreit locker weiter. Peters Laune ist in Ordnung. Wir zählen alle Zahlen von 1 bis 408 durch und kommen am Greiner Campingplatz an. Er ist überraschend leer. Wir treffen viele Leute vom Linzer Campingplatz wieder, die sich aber auf der großen Zeltwiese gut verteilen.
Abends haben wir uns ein leckeres Abendessen verdient. Peter mach die Vorspeisenplatte mit verschiedenen Gemüse mit Salz und Pfeffer. Derweil koche ich Tortellini mit Zuckerschoten in einer Sahnesauce. So lässt es sich gut leben.
Donnerstag, 2.8.2018
Grein – Melk, 49 km – gesamt 1415 km
Wir schieben unsere Räder durch das Örtchen Grein, das vor allem damit wirbt, die Mitte des Donauradweges zwischen Passau und Wien zu markieren.
Anschließend wollen wir mit der Fähre auf das rechte Donauufer übersetzen, um dort weiterzufahren. Jedoch stehen schon Trauben von Menschen und vollgepackten Rädern am Anleger für die ca. 10 Fahrräder fassende Fähre. Wir entscheiden uns spontan, die zwei Kilometer zur vorherigen Brücke zurückzufahren und dort über die Donau zu setzen.
Danach geht es am Teufelsbettstein nach Ybbs.
In Ybbs lockt uns das Fahrradmuseum. Eine wunderbare Sammlung altertümlicher und einiger seltsamer moderner Fahrräder. Wir durften auf Original Nachbauten des Laufrades von Drais und zwei Hochrädern probesitzen. Eine sehr spezielle Erfahrung. Nun wissen wir, was wir an unseren Tourenrädern haben. Peter freut sich, dass im Keller eine Kinderabteilung ist, wo er diverse alte Kinderfahrzeuge ausprobieren darf.
Alles in allem besteht das Museum aus je einem kleinen Ausstellungsraum im Erdgeschoss und zwei noch kleineren Ausstellungsräumen im Keller. Aber es besticht durch eine unglaubliche Vielfalt an Exponaten und dem großen Wissen des Museumsaufpassers, der jede Menge über alles in dem Museum zu berichten wusste. Dies beinhaltete beispielsweise auch das Grammophon, das er extra für uns bzw. für Peter in Gang setzte.
Und wieder was gelernt: Ein Grammophon funktioniert gänzlich ohne Strom, nur durch Aufziehen. Toll!
Während unsrer späten Mittagspause an der Ybbs-Mündung beginnt es zu regnen. Unser Nudelsalat verwässert ein wenig, aber ansonsten erfrischt uns der Regen auch. Allerdings fängt die ganze Landschaft inklusive uns an zu dampfen. Bei 35 Grad im Schatten kein Wunder. Es wird sehr Dampfbad-artig.
In Pöchlarn legen wir einen weiteren Stopp ein, da das Fahren bei der hohen Feuchtigkeit anstrengend wird. Erstaunt stellen wir fest, dass hier Nibelungen-Gegend ist und Pöchlarn in der Nibelungensage vorkommt. Hinter Pöchlarn verbirgt sich nämlich der Ort Bechelaren, in dem Markgraf Rüdiger lebte. Dessen Gastfreundschaft nahm der gesamte Hof von Worms bei seiner Reise zu König Etzel in Anspruch.
Nach einer Kaffee-Bier-Eis Pause fahren wir bis Melk und kommen an der komplett durchnässten Zeltwiese am Schiffsanleger für die Donau-Kreuzfahrtschiffe an. Wir bauen das Zelt in die nasse Wiese und im Nu ist auch unser Zeug komplett durchfeuchtet. Die Luftfeuchtigkeit ist wirklich der Wahnsinn. Wir kommen uns vor wie im Regenwald. Alles trieft, man kann nichts anfassen, weil es nur tropft. Peter spielt fröhlich in einer der großen Pfützen auf dem Platz.
Auch die Insekten sind schon da. Bisher brauchten wir wenig Anti-Brumm. Aber heute schlagen wir kräftig zu.
Wir kochen Nudeln und machen Salat, während uns die Frisbeescheibe der benachbarten ungarischen Kanutruppe um die Ohren fliegt.
Freitag, 3.8.2018
Melk – Krems, 44 km – gesamt 1459 km
Wir (also Martin und ich; Peter schläft wie immer länger) werden früh wach und wandern an den Anleger. Wir schauen zwei Kreuzfahrtschiffen beim Anlegen zu und staunen, wieviel Muskelkraft trotz aller Motoren beim Anlegen und Vertäuen vonnöten ist.
Über der Donau wabert immer noch der Restnebel von dem Feuchtigkeitsschub gestern. Jedoch verspricht dieser Tag wieder trockener und sonniger zu werden.
Als auch Peter endlich wach ist und gefrühstückt hat, lassen wir das Zelt zum Trocknen stehen und fahren erst einmal zum Stift, um es zu besichtigen. Wir waren schon einmal vor 10 Jahren hier und hatten es sehr gut in Erinnerung. Und ich kann sagen: Es ist immer noch wunderschön und beeindruckend. Auch Peter geht staunend durch die Ausstellungsräume, die alte Bibliothek und vor allem durch die komplett barocke Stiftskirche. Mit viel Gold ist er ja immer zu beeindrucken. Heute besuchen wir auch den Gartenpavillon mit seinen „exotischen Fresken“. Mit dieser Bezeichnung konnten wir zunächst nicht viel anfangen. Erst als wir davorstanden verstanden wir: Da haben die Leute damals eine exotische Landschaft aufgemalt mit Tieren, die in Afrika oder Asien leben. Da sie diese aber nie gesehen hatten, sondern nur davon gehört, sehen die Tiere teils etwas seltsam aus. Die Ohren des Elefanten sitzen etwas tief und sehen sehr menschlich aus. Der Rüssel endet in einer Art Rosette. Der Vogel Strauß hat einen pferdeähnlichen Kopf und die Mähne des Löwen gleicht wohlfrisiertem Damenhaar. Die Gebisse aller Raubtiere sind ebenfalls sehr menschlich.
Am späten Mittag verlassen wir Melk und machen uns auf eine etwas beschwerliche Tour durch eine Bruthitze. Selbst der Fahrtwind kühlt heute wenig sondern erinnert eher an einen Fön, der uns entgegenbläst.
Nach 20 km machen wir in Spitz am Donauufer Pause. Hier gibt es einen richtigen Strand mit feinem Sand und man kommt seicht in Wasser. Peter ist begeistert. Es fühlt sich fast an wie Meer.
Mit Melk beginnt die Landschaft Wachau, die durch ihren Wein bekannt ist und Unesco Welterbe ist, da aufgrund der landschaftlichen Besonderheit schon in der Steinzeit dort gesiedelt wurde. In Willendorf winken wir kurz der Willendorfer Venus zu, die dort gefunden wurde und 29.000 Jahre alt sein soll.
In Weißenkirchen gehen wir entgegen unserer Gewohnheit (normalerweise bleibt immer mindestens einer bei den Rädern, um das Gepäck zu bewachen) gemeinsam im Spar einkaufen und freuen uns sehr, dass der Laden so gut klimatisiert ist.
Nach so vielen Stopps, wollen wir bis Krems durchfahren, aber da steht am Straßenrand noch ein Hinweisschild für einen Aussichtspunkt. Wir bleiben stehen und schießen ein Foto von einer malerischen Stadt, die uns nichts sagt. Hinterher erfahren wir, dass es Dürnstein ist. Und als wir durchfahren, erinnert uns der Ort stark an Rüdesheim. Ziemlich touristisch mit vielen Nepplädchen. Alles etwas Disneyland-mäßig. Wir rauschen schnell durch und endlich endlich kommt Krems in Sicht. Der Campingplatz liegt zum Glück am Ortsanfang. Das Wetter ist inzwischen komplett trocken und wir freuen uns, unsere Sachen im Trockenen aufbauen zu können. Hier gibt es Picknicktische unter einem Pavillon und wir können im Schatten (!) am Tisch (!) Abend essen.
Wir sind heute durch ein wunderbares Weinanbaugebiet gefahren und ein Heuriger lockte nach dem nächsten. Also müssen wir heute Abend noch unbedingt einen Heurigen besuchen. Gerade als wir am Campingplatz ankommen, hängt jemand ein Plakat für einen Heurigen auf. Dies nehmen wir als Zeichen und besuchen ihn.
Es wird ein wunderschöner Abend in einem tollen lauschigen Garten mit ganz viel Wein zu ganz kleinen Preisen. Der Garten liegt ein paar Meter den Hang hoch. Im Dunkeln fahren wir eine enge, kurvige, steile, dunkle, rumpelige Gasse wieder runter und fühlen uns fast wie bei der Hahnenkamm-Abfahrt in Linz. Nur live und in Farbe. Unsere Bremsen funktionieren prima – auch auf dem Kopfsteinpflaster. Peter jauchzt vor Vergnügen.
Und dabei wähnten wir uns schon längst in Baden Württemberg:
Alles Quatsch – der Weg führte wunderbar nach Weltenburg:
Soviel Angebot! Man kann sich gar nicht entscheiden:
Danke für den Hinweis! Wir wären glatt reingefallen:
Standup-Paddler-Schwarm auf dem Neckar:
In diesem Konstrukt übernachtete tatsächlich eine vierköpfige Familie:
Nanu, wer ist denn das?
Die beiden verrückten, unglaublich sympathischen und stolzen Briten mit ihrem Longboard-Anhänger:
Dienstag, 31.7.2018
Linz, 17 km – gesamt 1307 km
Auch wenn der Zeltplatz nicht zu unseren liebsten auf der Tour gehört (eher im Gegenteil…), verlängern wir noch um einen Tag, um die drittgrößte Stadt Österreichs noch ein wenig besser kennenzulernen.
Martin möchte ins Ars Electronica Center und ich möchte mir noch gern die Altstadt in echt anschauen.
Zunächst suchen wir einen Fahrradladen, da wir einen Sprengring von der Halterung für das FollowMe verloren haben. Der erste Laden, den wir finden, hat Urlaub, der zweite hat nur Mittwochs bis Samstags geöffnet.
Na gut, dann verschieben wir die Suche und besuchen zunächst das Ars Electronica Center. Martin freut sich, soviel Informationen und Wissenswertes über das Thema seines Interesses (Computer, Computer, Computer) zu erfahren. Beide Männer finden die vielen Mitmachstationen total super und mir wird schlecht bei der computeranimierten Show, die in der Abfahrt des Hahnenkammrennens gipfelt. Im Großen, Ganzen aber ein wirklich tolles Museum, in dem auch aktuelle Themen wie z.B. der Umgang mit unseren Daten im Internetzeitalter behandelt werden.
Mittags gehen wir in die Altstadt und finden dort endlich einen Fahrradladen: Das FahrradmechanikerInnenkollektiv „Zum rostigen Esel“. Nach einigem Herumwühlen in der Werkstatt findet sich tatsächlich ein passender Sprengring, der an den Schnellspanner geschraubt werden kann so dass die Halterung für das FollowMe wieder halbwegs fest sitzt.
Spätes Mittagessen in der Altstadt in einer Pizzeria, die mit „original“ neapolitanischer Pizza wirbt. Die Pizza ist wirklich gut und wird originalgetreu mit der Schere bearbeitet. Wer mich kennt, weiß, dass Basteln nicht so meins ist. Aber das Basteln mit Pizza ist prima!
Gesättigt besuchen wir noch den Mariendom; die Kirche mit dem größten Innenraum in Österreich.
Nach der Besichtigung fragt Peter, ob wir noch mal in das „Technikmuseum“ gehen könnten. Und zu seiner Überraschung bejahen wir, da die Karten für den ganzen Tag gelten und auch Martin noch nicht alles gesehen und ausprobiert hat. Zum Glück schließt das Museum um 17 Uhr, sonst hätte ich die beiden Männer gar nicht mehr aus dem Museum bekommen.
Flott fahren wir zum Zeltplatz zurück und genießen es, ganz ohne Zeltaufbau einfach in den See springen zu können.
Montag, 30.7.2018
Feldkirchen – Linz, 32 km – gesamt 1290 km
Heute ist Peters großer Tag: Er wird 6! Beim Frühstück gibt es ein Geburtstagslied und für „on the road“ erstaunlich viele Geburtstagsgeschenke, dank Sandra, die ihm tolle und praktische Dinge für die Weiterreise schenkt.
Gut ausgerüstet mit ganz vielen Spielen im Gepäck und einer Geburtstagsgirlande incl. Geburtstagsballon am Fahrrad fahren wir Richtung Linz.
Die Tour soll heute kürzer sein, damit wir in Linz noch Kindergeburtstagsprogramm machen können.
In Linz schließen wir die Räder in einem Innenhof an und steigen dann in die Pöstlingbergbahn. Diese Bahn ist die steilste Straßenbahn der Welt und fährt ohne Zahnrad oder andere Hilfsmittel auf einer bis zu 10% steilen Trasse den Linzer Hausberg Pöstlingberg hoch.
Oben erwartet uns die Erlebniswelt Pöstlingberg. Auf einem Rundweg um den Berg gibt es zunächst einen Aussichtspunkt auf Linz herunter. Die Wallfahrtsbasilika „Sieben Schmerzen Mariä“ lassen wir locker links liegen, denn schon lockt die „Grottenbahn“, die in einem der Türme der Befestigungsanlage eingerichtet worden ist. Eine wunderbar nostalgische Anlage, durch die zunächst die Drachenbahn an allerlei hübschen Miniaturlandschaften, die Märchen darstellen, vorbeifährt. Nach der dritten Runde fängt der Drache sogar an zu qualmen. Toll! Für grad 6 Gewordene ist diese Fahrt ganz schön unheimlich. Gut, dass er zwischen Sandra und mir sitzen darf.
Nach der Drachenbahn geht es ein Stockwerk tiefer und dort ist die Linzer Altstadt sehr originalgetreu aufgebaut. Man schlendert zwischen den Häusern durch und erschrickt fast, als einem die Marktfrau Obst anbietet, weil auch die Figuren recht echt wirken. Wenn man in die kleinen Gassen zwischen die Häuser geht, gelangt man zu menschengroßen Märchenlandschaften. Hier nun werden die bekannten Märchen dargestellt (v.a. Brüder Grimm). Oft gibt es Knöpfe an der Wand, mit denen die Szenen „animiert“ werden können, d.h. es geht Licht an und die Figuren sprechen die Schlüsselsätze der Märchen. Peter hopst begeistert von einer Szene zur nächsten und schaut die Schaufenster der nachgebildeten Altstadt an, die liebevoll von den echten dort ansässigen Läden ausgestaltet sind. Vor den verkleinerten Häusern sieht Peter richtig groß aus.
Die Männer sind derweil schon vorgegangen und trinken Bier im Biergarten am Ende der Runde um den Pöstlingberg. Wir bestellen uns alle noch etwas zu essen (das Geburtstagsmahl) und dann geht es schon wieder an die steile Abfahrt mit der Straßenbahn herunter nach Linz.
Die Zeit mit Sandra und Manfred soll heute zu Ende gehen, daher kreuzen wir flott den Hauptplatz in Linz und fahren zum Hauptbahnhof weiter. Im Park vor dem Hauptbahnhof ist ein Spielplatz, auf dem Peter spielt, bis Manfred die Zugtickets zurück nach Passau gelöst hat. Wir verabschieden uns und gehen jeder unserer Wege. Schade, mit Sandra und Manfred hätten wir es auch noch einige Tage bis Wochen länger ausgehalten.
Wir fahren noch ein Stück weiter die Donau entlang, bis wir am nächsten Zeltplatz am Pleschinger See ankommen. Wir sind etwas überrascht: Der Zeltplatz ist winzigklein und schon viele Radler tummeln sich darauf. Noch bevor wir uns als Gäste anmelden, werfen wir das Zelt vom Fahrrad und bauen es geschwind auf: Was man hat, hat man.
Nun schnell die Badesachen angezogen und noch eine flotte Runde schwimmen gehen im See. Das Wasser ist warm, die Sonne scheint. Der Regen, der uns die vergangenen Tage immer wieder begleitet hat, scheint uns vergessen zu haben.
Als es dunkel wird, kramen wir noch die Wunderkerzen aus der Geburtstagsgeschenktüte raus und lassen sie auf dem Steg abbrennen. Furchtbar romantisch. Außerdem reduziert diese Aktion wieder unser Gepäck.
Trotz des hohen Füllegrads ist der Abend und die Nacht auf dem Zeltplatz ruhig.
Samstag, 28.7.2018
Passau – Wesenufer, 42 km gesamt – 1216 km
Wir lassen es morgens ruhig angehen, da wir uns heute mit unseren Freunden Sandra und Manfred in Passau treffen wollen. Sie wollen uns drei Tage auf unserer Tour begleiten. Wir schauen zu, wie sich der gestern abend gut gefüllte Zeltplatz rasant leert und alle Reiseradler sich auf ihren Weg machen. Besonders tun es uns die beiten Briten an, die mit Klapprädern unterwegs sind und ihr Gepäck auf einem Longboard hinter sich her ziehen. Sie fragen uns nach dem Weg nach München und wir erläutern: die Donau bis Deggendorf und dann die Isar hoch, bis München. Also ganz einfach.
Wir fahren in Passau zunächst zur Buchhandlung, wo ich den Reiseführer bis Budapest abhole. Der REWE nebenan lacht uns an und wir machen eine erste Essensrast. Währenddessen ruft Sandra an und vermeldet, dass sie da sind. Wir fahren zu ihrem Parkplatz und räumen erst mal um. Sie bringen uns ein paar Sachen mit, die wir bei unseren Housesittern geordert haben, dafür liefern wir die abgearbeiteten Reiseführer bei ihnen ab.
Gemeinsam schieben wir durch die Altstadt Passaus und schauen uns den Dom mit der weltgrößten Kirchenorgel an. Martin und ich haben Erinnerungen an unseren ersten Passaubesuch1993, als wir mit dem Fahrrad von Venedig wieder zurückfuhren. Wir besuchten die Sonntagsmesse im Dom und mussten uns eine ziemlich unsägliche Predigt anhören. Einer der Momente, wo es uns Leid tut, dass wir damals nicht aufstanden, protestierten und gegangen sind.
Weiter geht’s zur Innmündung. Einfach faszinierend, wie sich das dunkle Wasser der Donau mit dem milchigen Wasser des Inns mischt. Wer sich das folgende Foto genau anschaut, kann links das dunkle Donauwasser und rechts das milchige Innwasser erkennen. Ach ja – und zwischendrin stehen wir:
Nach einer Picknickrast am Inn-Zufluss machen wir uns zu fünft auf den weiteren Weg der Donau entang.
Aufregend: Heute überschreiten wir die erste Staatengrenze und kommen nach Österrreich. Auf dem Weg philosophiere ich mit Sandra, was für ein Glück wir haben, dass wir in so einem tollen Staatenverbund wie der EU leben dürfen und dass Dank Schengen das Reisen hier so wunderbar klappt. Wir hoffen, dass diese Situation noch lange bleibt und nicht durch „übermotivierte“ Politiker zunichte gemacht wird.
Die Grenze hatten wir uns trotz allem etwas beeindruckender vorgestellt:
Mit Rückenwind fährt’s sich leicht und am späten Nachmittag kommen wir in Wesenufer an. Ein Campingplatz, an dem offensichtlich nur selten Radwanderer ankommen. Am Eingang das Schild, dass Stellplätze nur für Dauercamper vergeben werden. Aber eine Zeltwiese hat’s, die wir allein belagern dürfen und auch einen überdachten Tisch, an dem wir den für uns inzwischen obligatorischen Regenschauer abwarten (Dürreperiode??? Niedrigwasser??? Die einzige Wolke Deutschlands und Österreichs scheint uns zu verfolgen.)
Baden in der Donau geht hier wunderbar. Der Inn hat spürbar kühleres Wasser beigesteuert, was das Ganze noch erfrischender macht.
Mangels Bewirtung gehen wir abends ins nebenan gelegene Sportlerheim, schauen uns die letzten Minuten des Matches der örtlichen Fußballmannschaft an und genehmigen uns noch ein Bier. Peter findet einen Tischkicker und spielt mit Sandra, Manfred und mir.
Als Sandra, Manfred und Peter in die Zelte kriechen, schlendern Martin und ich noch durch den Ort und landen vor dem Feuerwehrhaus auf dem Feuerwehrfest. Die Blasmusi spielt auf (ca. 1/3 der Bewohner), es wird toll bewirtet (ein weiteres Drittel der Bewohner) und die Biertische sind mit Gästen gut gefüllt (das letzte Drittel der Bewohner). Die Musik wird mit jedem Marsch leicht schräger, da ständig von Oberamtsmännern und ähnlich wichtigen Menschen Runden für das Orchester ausgeben werden. Rund um die Stühle der Musiker stehen leere Biergläser. Wir freuen uns, als sich einer der Gönner den „Hessenmarsch“ wünscht. Haben wir zwar noch nie gehört, fühlen uns aber verbunden.
Sonntag, 29.7.2018
Wesenufer – Feldkirchen, 42 km – gesamt 1258 km
Nach einem leckeren Frühstück mit Brot, allen möglichen Belägen, Müsli mit Obst, Joghurt und Milch brechen wir gut gesättigt auf.
Um 7 km später wieder anzuhalten. Dort lockt uns die Schlögener Schlinge mit einem Aussichtspunkt, der nach einer halben Stunde Wanderung den Waldweg hinauf erreicht ist. Ein wunderschöner Blick auf die Donau eröffnet sich. Und ja – es ist nicht die Saarschleife, sondern hier hat die Donau es nicht geschafft, sich durch den Granitfels zu arbeiten und hat daher die Schlingenform gewählt.
Nachdem Peter gegen Sandra nach dem Frühstück bei einem Spiel verloren hatte, hatte er sich genügend aufgeregt und somit Energie in sich dass er schon die 7 km (sanft bergauf und bergab) allein mit dem Rad und dann die Wanderung in einem enormen Tempo bewältigte.
Wir fuhren noch 1 km weiter, um mit der Fähre überzusetzen.
Dort erwartete uns ein traumhaftes Heurigenlokal. Wir hatten schon wieder ordentlich Hunger und bestellten Brettljause und Most. Zum Nachtisch gab’s noch Kuchen des Hauses. Alles aus eigener Herstellung und unglaublich lecker. Auch eine Zeltwiese hätte es am Haus gegeben, jedoch war dies nach 8 km Radfahren keine Option, obwohl sehr verlockend. Wer sich auch mal auf diese Tour begeben möchte, sollte sich auch für einen durchaus längeren Halt diese Adresse merken: www.radfaehre.at, Siegfried Pumberger.
Weiter geht’s durch ein idyllisches Donautal. Fast kaum zum Aushalten. Die Donau fließt majestätisch dahin, gesäumt von bewaldeten Bergen, hin und wieder mal ein Bauernhaus oder Hofgut. Der Weg ist wunderbar asphaltiert und quasi autofrei. Zwischendurch mal eine Burgruine auf den umgebenden Hügeln oder ein Biotop am Wegesrand. Das Wetter ist optimal sonnig warm, wir fahren jedoch die ganze Zeit im Schatten der Bäume. Hach, wenn es doch so bis Sizilien weitergehen könnte.
Spätnachmittags kommen wir am Campingplatz am Feldkircher See an. Schnell die Zelte aufgebaut und dann ins kühle Nass. Peter freut sich sehr, dass Sandra und Manfred ihm seine Schwimmflügel mitgebracht haben und paddelt glücklich durch das Wasser.
Abends ein aus den Resten unserer Satteltaschen und zwei erbettelten Tomaten ein sehr leckeres Couscous-Gericht gezaubert. Sandra hat nachmittags auf einem Feld noch ein paar Spät-Erdbeeren entdeckt, die unser Nachtisch sind.
Nach ein/zwei Bier und einem Spiel zufrieden ins Zelt gesackt und aufgeregt auf morgen gewartet, denn da kommt Peters großer Tag.
Soeben haben wir für die Leute, de nicht so gern lesen, die letzen Blogeinträge (ab „Gäuboden und weiteres“) mit Fotos versehen.
Viel Spaß beim Anschauen!
Freitag, 27.7.2018
Niederaltaich – Passau, 53 km – gesamt 1174 km
Seltsam – heute nacht kein Niederschlag und auch den ganzen Tag nicht. Dunkle Wolken haben wir kurz vor Passau durchaus gesehen, aber die haben wohl andere Radler erwischt.
Nach dem Aufstehen erst mal eine kleine Kreuzfahrt mit der Fähre in Niederaltaich gemacht. Einmal gegenüberliegendes Ufer und zurück.
Die erste Etappe geht bis Vilshofen. Besuch der Eisdiele in der Altstadt. Die riesigen Eisbecher ersetzen unser Mittagessen.
Weiter geht’s nach Passau. Dort den Reiseführer Donrauradweg von Wien bis Budapest organisiert; besser gesagt bestellt. Morgen soll er in der Buchhandlung sein. Und dann werden wir sowas von organisiert bis Budapest sein.
Wir steuern den Zeltplatz an der Ilz an. Sehr schön. Direkt neben einem riesigen Spielplatz gelegen, den Peter begeistert bespielt. Gemeinsam pladdern wir dann noch durch die Ilz, die an dieser Stelle größtenteils sehr flach ist. Wassersandalen sind allerdings sehr empfehlenswert, da der Grund sehr steinig, glatt und bewachsen ist.
Beim Abendessen besuchen die Enten den Zeltplatz und schauen allen Campern in die Töpfe.
Montag, 23.7.2018
Ingolstadt – Herrnsaal (bei Kelheim), 59 km – gesamt 979 km
Wir bekommen ein wundervolles Früstück bei Albert und brechen mit ihm gemeinsam auf. Auf seinem Weg zur Arbeit begleitet er uns noch 5 km. Da wir weder Zelt noch Schlafsäcke zusammenräumen müssen, sind wir morgens sehr früh dran und haben um 10:15 schon die ersten 20 km hinter uns gebracht.
Als wir in einem verschlafenen Nest eine ältere Dame nach dem Weg zum Edeka fragen, fragt sie zurück:“Ja mei, fahrt’s ihr des alles mit’m Radl?“ Als wir bejahen, kommt es ungläubig:“Und des macht Spaß?“ Also wir finden es schon – andere vielleicht eher nicht. Viele jedoch, die unseren Tross auf dem Weg sehen, winken uns zu, recken den Daumen nach oben oder sprechen uns auch an. Die meisten würden – so glauben wir – gern mitfahren.
Der Tag heute verspricht schön und bierselig zu werden. Kloster Weltenburg und die Schneider-Brauerei in Kelheim stehen auf dem Programm.
Mittags trudeln wir in Kelheim ein. Zunächst Klosterkirche besichtigt und die heraushängenden Beinchen der Engel bestaunt. Dann Weltenburger Bier bestellt.
Peter möchte gern am Kieselstrand spielen. Das ganze geht so lange gut, bis ein Regenguss uns wieder in den Biergarten unter einen Sonnen- bzw. in diesem Fall Regenschirm treibt. Na gut, dann wird eben noch ein weiteres Bier bestellt und das Kind mit einer Brez’n ruhiggestellt. Der Regen hört schnell auf und kurz darauf legt schon das Schiff nach Kelheim ab. Wir sind froh, dass wir damit fahren können. Aufgrund der dauerhaften Trockenheit all die Wochen vorher war der Wasserstand so tief, dass die Schifffahrt das ganze Wochenende über lahmgelegt war. Aber „zum Glück“ war das Wochenende ja verregnet und so hatte sich der Wasserstand genügend erholt und die Schiffe fuhren wieder. Staunend fahren wir bei strahlendem Sonnenschein durch den Donaudurchbruch und denken über die gewaltige Macht des Wassers nach. Peter freut sich, dass er endlich mal vom Rad auf ein Schiff umsteigen kann.
In Kelheim führt uns der Weg vom Schiff direkt zum Biergarten der Schneider Brauerei, der uns noch gut von unserer Altmühltour 2001 in Erinnerung geblieben ist. Der Wind frischt auf, dunkle Regenwolken ziehen auf – und siehe da: Kaum betreten wir den Biergarten, klatschen auch schon dicke Regentropfen auf’s Pflaster. Macht aber zum zweiten Mal an diesem Tag nix, denn wir setzen uns einfach rein und schauen dem prasselnden Regen vom Trockenen aus zu.
Und weil’s so gesellig ist und das Bier so gut schmeckt, bestellen wir uns gleich noch ein Abendessen dazu.
Irgendwann ist das Wetter wieder schön, die Straße trocken und wir fahren die letzten 10 km nach Herrnsaal zum nächsten Campingplatz.
Straße ist zwar trocken, jedoch sind auf dem sandigen Weg auf dem Damm einige Pfützen, die uns und die Räder ordentlich einsauen. Aber beim Zeltaufbau ist der komplette Tascheninhalt trocken und von außen kann man ja die Taschen und uns abwischen.
Im übrigen nennt Peter unsere Art des Reisens „Zelthangeln“. Sehr passend!
Dienstag, 24.7.2018
Herrnsaal – Neutraubling, 44 km – gesamt 1023 km
Unglaublich, irgendwo vor Regensburg müssen wir die magische 1000km-Marke überfahren haben. Schade, wir haben es gar nicht gemerkt, keine Leute standen am Straßenrand und haben uns zugejubelt und kein Feuerwerk ging hoch.
Heute können wir es wieder ruhiger angehen lassen. Eine relativ kurze Tour liegt vor uns und wir wissen, dass wir am Ende unserer Etappe von unserer Bekannten Berit und ihrer Familie empfangen werden.
Also koppeln wir das erste Mal auf der Tour Peter ab und er darf selber fahren. Dies klappt für 15 km sehr gut. Dann kommen wir in Bad Abbach an. Dort winkt uns als erstes eine Bäckerei, direkt an einem Brunnen gelegen. Eine tolle Belohnung für die 15 selbst gestrampelten Kilometer. Erst Kuchen mit Limo und dann am Brunnen spielen. So geht der Vormittag vorbei.
Nach dem Ankoppeln von Peter geht es annähernd doppelt so schnell weiter. So kommen wir flott nach Regensburg. Meine Lenkung zickt irgendwie herum und als wir in Regensburg den ersten Fotostop am Eisernen Steg (ja, den gibt’s nicht nur in Frankfurt) machen, krieg ich den Lenker überhaupt nicht mehr bewegt.
Etwas unbequem beim Schieben durch die engen Gassen bis zum Dom. Dort erst mal die Räder abgestellt und den Dom St. Peter(!) angeschaut. Wir haben versucht alle „Peters“ im Dom zu finden, haben es aber vermutlich nicht ganz geschafft. Peter findet die Domschatzkammer und schaut sich die Schätze zusammen mit Martin an.
HInterher lassen wir uns von Google und Garmin nach Neutraubling lotsen. Mein Lenker lässt sich immer noch sehr schwer wuchten. Im fließenden Straßenverkehr auch etwas ungünstig. Trotzdem kommen wir wohlbehalten bei Berit an und werden herzlich empfangen. Die Wäsche wird gewaschen und dank Trocknungsgeräten (wegen Wasserschadens) im Keller, trocknet alles ruckzuck.
Wir dürfen uns das Essen wünschen und die Getränke im gut gefüllten Kühlschrank aussuchen. Toll! Der Spielplatz um die Ecke ist prima und der große Henry spielt stundenlang mit Peter Lego.
Martin bekommt auch wieder meinen Steuerkopf repariert: Von den Regengüssen der letzten Tage, war es im Lenkerrohr wohl leicht korrodiert. Nach Säubern und Schmieren mit Öl von Berit (danke auch dafür!), lenkt es sich jetzt wieder wunderbar und ich kann wieder die engsten Kurven fahren.
Mittwoch, 25.7.2018
Neutraubling – Friedenhainsee (bei Straubing), 45 km – gesamt 1068 km
Wir bekommen ein fürstliches Frühstück mit Butter und Nutella (ist beides bei der Hitze nicht transportierbar und gehört somit nicht zu unserem regulären Frühstück), verabschieden uns von der tollen Gastfreundschaft von Berit und ihrer Familie.
Die Walhalla lassen wir getrost links liegen. Ein Blick von unten reicht aus. Mit den Mädels waren wir ja schon mal oben.
Seit Wochen haben wir drauf gewartet. Endlich ist es soweit: Nach 14 Jahren fahren wir wieder durch den Gäuboden – die fruchtbare Region um Straubing herum. Heute nun also heißt es wieder: Links Mais, rechts Damm, in der Mitte Hitze – und wir. Irgendwie hat sich seit 2004 wenig verändert. Doch: die Wegeführung des Donauradweges nimmt nicht mehr die komplette Donauschleife zwischen Wörth und Straubing mit, sondern man kann auch ein wenig abkürzen und durchs Landesinnere fahren (schön parallel mal näher, mal entfernter der A3).
Nach 15 km allein fahren koppeln wir Peter kurz nach der Walhalla wieder an. Die Fahrt durch den Backofen wollen wir lieber flotter hinter uns bringen.
Der Tag bleibt heiß und nach Konsultation unseres Reiseführers sehen wir, dass es in Friedenhain einen See gibt, an dem man zelten kann. Dorthin fahren wir und kommen am frühen Nachmittag an. Schnell bauen wir das Zelt auf und springen dann in den See und kühlen uns ab. Hinterher in der Sonne liegen, Nils Holgersson lesen und dösen.
Plötzlich wird der Himmel tiefschwarz und ein Sturm bricht los. Das Zelt wird komplett durchgerüttelt und mit Starkregen auf Herz und Nieren geprüft. Im Großen Ganzen besteht es den Test. Nach dem Regen kommt Martin endlich mit dem Bier und dem Eis. Dafür war er kurz vor dem Regen losgegangen und musste dann in der See-Gaststätte den Sturm abwarten. Derweil saßen Peter und ich in froher Erwartung im Zelt.
Schon seltsam – von allen Freunden und Verwandten, mit denen wir per Whatsapp in Kontakt stehen, bekommen wir mit, dass in Deutschland eine große Dürre herrscht. Nur da, wo wir sind, ist es immer wieder ziemlich feucht…
Abends ein wunderschöner, sehr barocker Sonnnuntergang. Nachts Vollmond, der sehr malerisch von Wolken umspielt wird.
Donnerstag, 26.7.2018
Friedenhainsee – Niederalteich, 53 km – gesamt 1121 km
Mittagspause: Wolkenbruch
kurz nach Zeltaufbau: Wolkenbruch
Wo war noch mal die große Dürreperiode???
Morgens aber erst mal Baden im See. Herrlich!!!
Peter radelt wieder 10 km allein. Straubing lassen wir großzügig am anderen Donauufer rechts liegen. Mittagspause sehr idyllisch an einem Strand an der Donau. Wir planschen lustig im Wasser. Als wir wieder losfahren wollen – naja, siehe oben. Eingepackt in unsere Regenjacken sitzen wir unter einem Baum und singen alle lustigen Kinderlieder, die uns einfallen. Zum Glück endet der Regen vor dem Ende unseres Repertoires.
Kurz durch Deggendorf geschoben und auf dem Luitpoldplatz ein Bier und eine Limo getrunken. In der Buchhandlung nebenan kaufe ich einen Radwanderführer Passau-Wien. Ich möchte die Tour ja nicht völlig unvorbereitet machen. Überrascht stelle ich fest, dass die Tour von Passau nach Wien „nur“ 320 km sind. Das kriegen wir ja in wenigen Tagen hin.
Die nächste spannende Frage: Wo schlafen wir heute Nacht? Wir möchten unsere Reisekasse schonen und mal wieder außerhalb eines Campingplatzes nächtigen. In Niederalteich landen wir am Anleger der Fahrradfähre, wo wir schon vor 14 Jahren (am anderen Ufer) hängengeblieben sind.(siehe Bericht Tauernradweg…) Heute fährt die Fähre, aber wir möchten gar nicht übersetzen. Aber nebenan ist eine Wiesenfläche mit dem Vermerk „Kein Dauercampingplatz!“ Wir gehen also davon aus, dass das Übernachten für eine Nacht völlig ok und geduldet ist. Daher stellen wir unser Zelt auf. Als wir dem Wegweiser zur Toilette folgen, finden wir hinter dem Feuerwehrhaus eine sehr saubere Toilette, an der sich so einige Campingplätze ein Beispiel nehmen könnten. Vielen Dank an die Gemeinde Niederalteich! Wir lassen einen kleinen Obolus im aufgehängten Spendenkästchen.
Nach dem barocken Sonnenuntergang gestern gestaltet sich der heutige mehr im Caspar-David-Friedrich-Style. Vom Ausflugsdampfer winken uns die Gäste zu. Was haben wir es aber auch wieder mal idyllisch!
Heute an einen fantastischen Bahnübergang in Weichering (10 km vor Ingolstadt) überquert:
1. Öffnen der Schranke anfordern:
2. Warten auf das Öffnen der Schranke: